Macht der Gedanken

Die Macht der Gedanken und wie du damit umgehen kannst


Unsere Gedanken haben oft “Macht” über uns. Sie beeinflussen, wie wir Dinge wahrnehmen. Wie wir reagieren. Das zeigt die folgende Geschichte aus Paul Watzlawick’s „Anleitung zum Unglücklichsein“:

Anleitung zum Unglücklich sein

Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s mir wirklich. – Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er „Guten Tag“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie Ihren Hammer“.

Die Geschichte zeigt, dass wir Situationen durch unsere Gedanken oft noch viel schlimmer machen. Wie wir über etwas denken bestimmt unser Verhalten. Und genau dort entsteht Stress.

Mit Achtsamkeit nimmst du Abstand von deinen Gedanken

Achtsamkeit kann dir dabei helfen, Abstand von deinen Gedanken zu nehmen. Die Kontrolle über sie zurückzugewinnen. Und dich nicht von ihnen beeinflussen zu lassen. Wenn du achtsam bist, nimmst du deine Gedanken und Gefühle einfach nur wahr. Ohne sie zu bewerten. Nimm dabei eine Beobachterperspektive ein. Stell dir vor, die Gedanken ziehen wie Wolken vorbei.

Halte einen Moment inne, bevor du reagierst

Halte einen Moment inne, bevor du reagierst. Dadurch kannst du Situationen deeskalieren. Das hilft dir auch, mit Stress besser umzugehen. Denn du selbst bestimmst deine Reaktion, Emotion oder Handlung. Nicht deine Gedanken! Ob du dich also aufregst wie der Mann mit dem Hammer oder ob du einfach wahrnimmst, dass die Situation angespannt ist – du hast es in der Hand!

Dabei wirst du die Erfahrung machen, dass dein Empfinden von Glück und Lebensfreude nicht von äußeren Dingen abhängt. Das wiederum gibt dir eine große Freiheit. Der Neurologe und Psychiater Viktor E. Frankl beschreibt diese Freiheit wie folgt:

Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.
In diesem Raum liegen unsere Freiheit und die Möglichkeit, unsere Antwort zu wählen.
In unserer Antwort liegen unser Wachstum und unsere Freiheit.

Der Umgang mit den eigenen Gedanken will gelernt sein

Du wirst deine Gedanken, die durch bestimmte Situationen hervorgerufen werden, nicht komplett abschalten können. Du hast aber immer die Wahl, wie du mit ihnen umgehst.

Achtsamkeit kann dir dabei helfen, Abstand von deinen Gedanken zu nehmen. Natürlich ist es nicht leicht, von heute auf Morgen eine achtsame Haltung zu entwickeln. Es gibt jedoch einfache Übungen, mit denen du Achtsamkeit leicht in deinen Alltag integrieren kannst. Zudem wird Meditation empfohlen, um besser mit den eigenen Gedanken umzugehen.

 

Bild: Yeshi Kangrang auf Unsplash

 


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